Im Laufe meiner Entwicklung als Dessous Massschneiderin und Designerin habe ich feststellen müssen, dass vor allem unseren alltäglichen und so selbstverständlichen Kleidungsstücken - wie der z.B. Unterhose - die wenigste Wertschätzung entgegengebracht wird.
Im Zuge der günstigen Herstellung in Drittweltländern ist die Unterhose ein Billigprodukt geworden, dass gern einfach so nebenbei für wenig Geld gekauft wird. Dabei ist ihre Geschichte eher jüngeren Datums und war vor dem 1. Weltkrieg noch gar nicht geboren. Die Notwendigkeit der Unterhose ergab sich zuerst für Männer, die - um die Militär Bekleidung zu schützen - mit Unterhosen ausgestattet wurden. Vorher war das bodenlange Hemd die gängige Unterbekleidung beider Geschlechter. Bis die Unterhose auch die Frauen auf dem Land erreichte - dauerte es noch eine ganze Weile länger ca. bis 1920.
Warum diesem - uns ach so lieb gewordenen Kleidungsstück - sowenig Aufmerksamkeit geschenkt wird - ist schwer auszumachen. Genau deshalb möchte ich euch heute ein bisschen für dieses Thema sensibilisieren.
Habt ihr euch schon mal überlegt, was ihr euch für Unterhosen/Slips kauft? Ist es das, was die Industrie euch vor die Nase hält? Sind die Teile wirklich bequem? Passen sie zu meiner Körperform und wenn nicht, was wünsche ich mir denn? Und wieso gebe ich mich damit zufrieden, dass zu nehmen, was der Markt mir bietet? Mein Körper ist doch mein Tempel! Ist es nicht meine Aufgabe ihm und mir gut zu tun und mich bequem und mit viel Lebensqualität, die ich täglich trage auszustatten?
Und wer kennt sie nicht, diese lästigen Damen Unterhosen, die hinten beim Hinsetzen nach unten rutschen. Die neueste Innovation der Industrie ist - das Material am Bund und an den Beinen nicht mehr mit Gummis zu versehen, sondern den Stoff doppelt zu pressen. Man spart als Hersteller Material und produziert noch günstiger. Es gibt keine Abdrücke an der äusseren Bekleidung. Doch was passiert? Der Stoff leiert in realtiv kurzer Zeit aus und die Unterhosen rutschen. Ergo - Neue kaufen. Eine Industrie - die sich ständig selbst reproduziert. Dazu kommt noch, dass die Materialien oft reine Kunstfasern sind - damit nicht verrottbar. Sie müssen zur Entsorgung recycelt oder verbrannt werden. Also mit Sicherheit nicht umweltbewusst.
Das gilt auch für Herren - obwohl hier oft mit Naturfasern oder einer Mischung aus Kunst- und Naturfasern gearbeitet wird. Die einheitlichen Grundfarben (Schwarz, Blau, Rot u.a.) mögen ihre Berechtigung haben. Aber Hand aufs Herz - wann kriegen wir Frauen überraschende Herren Unterwäsche zu sehen? Allenfalls im Erotik Sektor - aber im Alltag?
Es muss gar nicht viel sein, um mehr Sexiness in den Alltag einzubringen. Die klassische Retro Short aus einem tollen Material ist schnell genäht und sogar für einen AnfängerIn machbar. Es gibt mittlerweile auch mehr Schnittmuster auf dem Markt, mit denen sich beide Geschlechter nachhaltig und mit super schöner Unterwäsche ausstatten können.
Als Geschenke kommen diese innovativen Retro Shorts übrigens sehr gut an!!!
Wer mehr wissen will - findet Slip Nähkurse auf meiner HP und kann die erworbenen Kenntnisse mit einer einmaligen Investition in wunderschöne und bequeme Unterwäsche investieren.
Ich hoffe, ich habe dich ein bisschen neugierig gemacht und vielleicht animiert deiner Wäscheschublade einen tieferen Blick zu widmen. Und wer weiss, ob du nicht schon bald entdeckst, wie schön es sein kann, seine Unterwäsche selbst herzustellen und sich im Alltag damit so richtig wohlzufühlen.
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